TCM Ohrakupunktur
Die Ohrakupunktur ist eine Therapieform mit sehr langer Tradition. Hinweise auf die Ohrakupunktur findet man in 2000 Jahre alten chinesischen Schriften. Ihre Wurzeln reichen sogar bis ins Altertum zu Hippokrates (5. Jh. v. Chr.) zurück.
Die Ohrakupunktur ist ein Teilgebiet der Akupunktur und stellt eine sogenannte Reflexzonentherapie dar.
Es basiert auf der Annahme, dass sich Störungen des Organismus über das Nervensystem im Ohr in Form von aktiven, sichtbaren, tastbaren und messbaren Punkten zeigen. Das Ohr bildet damit den gesamten Organismus, seine Körper- und Organbereiche als Mikrosystem ab. Über die Bereiche am Ohr kann auf die tatsächlich gestörten Bereiche im Körper geschlossen und auf diese Art zielgerichtet durch die Akupunktur dieser Punkte auf Störungen eingegangen werden.
Es wird die Bildung von körpereigenen morphinartigen Substanzen (Endorphine) und Nerven-Überträger-Substanzen (Neurotransmitter) angeregt. Endorphine und Neurotransmitter wirken schmerzlindernd und psychisch entspannend.
Die Einsatzgebiete der Ohrakupunktur sind sehr vielfältig.
Beispielhaft wird das Verfahren unter anderem bei folgenden akuten oder chronischen Beschwerden und Schmerzen eingesetzt:
- Arthrose
- Ischias-, Gelenk-, Rücken- und Nackenschmerzen
- rheumatische Erkrankungen
- traumatische Schmerzen nach Unfällen
- Schulter-Arm-Syndrom
- Kopfschmerzen (Migräne)
- Nervenschmerzen
- Muskelverspannungen
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Neurodermitis
- Allergien
- allergisches Kontaktekzem
- Nesselsucht
- Schuppenflechte
- Herpes zoster
- Bluthochdruck
- Asthma bronchiale
- Tinnitus
- Trigeminusneuralgie (Entzündung des Trigeminus-Gesichtsnervs)
- Reizdarm
- Durchfall
- Verstopfung
- Harnwegsinfekte
- Fettstoffwechselstörungen
- Gicht
- hormonelle Störungen (Wechseljahresbeschwerden)
- Menstruationsstörungen
- Unterstützung bei der Entzugsbehandlung bei Zigaretten, Alkohol, Medikamente
- Unterstützung bei der Gewichtsabnahme
Durchführung
Die Ohrakupunktur wird mit sehr feinen, sterilen Einmal-Nadeln aus Stahl durchgeführt. Nach Erfordernis werden in einer Sitzung 1 bis 7 Nadeln ggf. pro Ohr gesetzt. Sie werden nur wenige Millimeter eingebracht. Die Ohrmuschel wird nicht durchstochen.
Die Behandlung dauert zwischen 30 und 45 Minuten.
Wie lange und wie oft die Akupunktur angewendet wird, hängt von der Art und der Intensität der Erkrankung sowie dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Normal werden bis zu 10 Behandlungen - mit 1 bis 2 Sitzungen pro Woche - durchgeführt.
Je nach Indikation, können auch Dauernadeln gesetzt werden. Dauernadeln werden verwendet, um eine anhaltende, intensive Akupunkturwirkung zu erzielen. Dies ist zum Beispiel bei der Entzugsbehandlung bei Zigaretten, Alkohol und Medikamenten, zur Unterstützung bei Gewichtsabnahme und zur Behandlung von Allergien angezeigt. Die kleinen Dauernadeln werden mit einem Pflaster aufgebracht und verbleiben 7 bis 10 Tage am Ohr.
Kontraindikationen
- geschwächte Patienten und Kinder unter 12 Jahren
- bei Hauterkrankungen z.B. Ekzemen an den möglichen Einstichstellen
- schwere seelische Störungen wie Psychosen
- Epilepsie
- Nervenerkrankungen mit Sensibilitätsstörungen
- bei Einnahme von starken Schmerzmitteln und Psychopharmaka (Es besteht das Risiko, dass die Ohrakupunktur die Wirkung der Medikamente verstärkt.)
- bei degenerativen Erkrankungen mit Befall des Rückenmarks
- während der Menstruation
- in der Schwangerschaft sind keine hormonellen Punkte zu behandeln
Carola Kowalski
Gemeinschaftspraxis Kowalski & Leichtenberger
Berliner Allee 40
40212 Düsseldorf